Offizielle Stellungnahme zur Absage des Austrian Motorfest 2025
Hallo ihr Lieben,
es fällt uns nicht leicht, diese Worte zu schreiben – aber wir möchten euch offen und ehrlich erklären, warum wir das Austrian Motorfest am 6. und 7. September leider absagen mussten.
Wie viele von euch bereits mitbekommen haben, wurde die Veranstaltung von uns als Veranstalter abgesagt. Die andere Seite stellt es so dar, als hätten wir „einfach“ abgesagt – aber das entspricht nicht der ganzen Wahrheit. Daher möchten wir euch transparent schildern, was in den letzten Wochen passiert ist und wie es zu dieser Entscheidung kam.
Wir haben über 6 Monate lang geplant, gebucht, organisiert – von der Bühne, DJs, DJ-Set, Foodtrucks, Ausstellern, WC-Anlagen, Müllcontainern bis hin zum 100-kVA-Stromgenerator. Werbung wurde geschaltet, Verträge abgeschlossen, hunderte Stunden investiert.
Doch vor rund 8 Wochen, als wir die Veranstaltung ordnungsgemäß bei der Gemeinde angemeldet haben (sogar früher als gesetzlich gefordert, um auf der sicheren Seite zu sein), nahm das Ganze eine Wendung, mit der wir nicht gerechnet haben:
Es wurden zusätzliche Auflagen gefordert: Müllkonzept, WC-Kapazitäten, Verkehrskonzept – alles haben wir nachgereicht.
Eine Veranstaltungsversicherung wurde abgeschlossen.
Dann kam plötzlich die Info: Keine Betriebsstättengenehmigung für das Gelände – etwas, das uns vorher niemand gesagt hat. Wir waren schockiert. Wäre diese Information gleich zu Beginn offen kommuniziert worden, hätten wir ganz anders geplant.
Kurz darauf erfuhren wir durch Zufall, dass sich das Gelände im Natura-2000-Schutzgebiet befindet – ebenfalls nicht kommuniziert, obwohl uns mehrfach gesagt wurde, wir könnten die angrenzenden Grünflächen als Parkplätze nutzen.
Wir haben daraufhin umgeplant: Fahrzeuge sollten innerhalb der Rennstrecke parken, wodurch wir Ausstellern absagen mussten und über 4.200 € Einnahmen verloren haben. Trotzdem: Wir wollten die Veranstaltung retten.
Ein teures Gutachten (über 700 €), das WIR zahlen sollten, bestätigte schließlich, dass unter gewissen Auflagen eine Veranstaltung möglich wäre.
Dann – endlich – kam am 25. August das Go der Gemeinde. 15 Minuten später (!) kam vom Vermieter die Aufforderung, die volle Miete bis 29. August im Voraus zu überweisen.
Wir baten aufgrund der gesamten Umstände um eine faire Mietreduktion – schließlich wurden uns essentielle Dinge verschwiegen, und wir haben massiv umgeplant und Einnahmen verloren. Die Antwort: Ablehnung.
Daraufhin schlugen wir vor, zumindest 50 % der reduzierten Miete vorab zu zahlen, den Rest nach der Veranstaltung. Auch das wurde abgelehnt.
Kleine Anmerkung am Rande – weil es uns wichtig ist, fair und transparent zu kommunizieren: Seitens der Gegenseite wurde im Laufe der Gespräche mehrfach betont, dass man mit vorherigen Veranstaltern schlechte Erfahrungen gemacht habe – insbesondere im Hinblick auf unbezahlte Mieten. Wir möchten dazu ganz klar sagen: Wir können nichts für die Versäumnisse anderer.
Wenn man Veranstalter nicht vorab prüft oder sich kein klares Bild von deren Arbeitsweise macht, ist das nicht unsere Verantwortung. Uns pauschal mit früheren, unseriösen Anbietern gleichzusetzen, ist ungerecht.
Wir haben im Mai dieses Jahres eine Großveranstaltung durchgeführt, bei der wir das Fünffache der hier geforderten Miete gezahlt haben – problemlos, fristgerecht und ohne Diskussion, eine Woche nach der Veranstaltung. Denn: Ausgemacht ist ausgemacht.
Um das auch belegbar zu machen, haben wir der Gegenseite sogar die Kontaktdaten der verantwortlichen Person der Messe Wieselburg zur Verfügung gestellt, damit man sich selbst ein Bild machen und unsere Zuverlässigkeit nachvollziehen kann.
Wir erwarten im Gegenzug nur eines: Faire und sachliche Behandlung.
Und jetzt kommt der Punkt, der uns wirklich fassungslos macht:
Man teilte uns mit, dass bereits ein anderer Veranstalter bereitsteht, sollte unsere Zahlung nicht eintreffen. Was? Während wir noch in Gesprächen waren, wurden Flyer, ein Facebook-Event und mehr vom neuen Veranstalter vorbereitet – der sich nun sogar auf unserer Facebook-Seite in die Kommentare einmischt und versucht, unsere Community abzuwerben. Sie schreiben selbst, dass es dort keine DJ-Bühne, keine Shows, keine Foodtrucks, keine Lowrider, keine Star-DJs geben wird – also genau das, wofür unser Motorfest stehen sollte.
Wir wurden im Vorfeld bereits gewarnt, wollten es trotzdem versuchen – für euch, für die Region, für die Leidenschaft am Motorsport. Doch wir stießen bereits bei unserer Werbetour in Horn und Umgebung auf Ablehnung, weil viele dachten, wir seien die gleichen wie die früheren Veranstalter. Wir mussten Überzeugungsarbeit leisten, weil wir es ordentlich, offiziell und transparent machen wollten.
Aber nach allem, was passiert ist, sagen wir ganz ehrlich:
Wir können und wollen das Risiko nicht mehr tragen.
Stellt euch vor, wir bauen alles auf, zahlen alles im Voraus – und dann kommt kurz vor dem Öffnen der Tore doch noch ein Stopp von der Behörde?
Das wäre der finanzielle Ruin.
Wir konnten in den letzten drei Wochen keine konkreten Schritte setzen oder Anfragen verbindlich beantworten, weil wir selbst nicht wussten, wie sich die Situation entwickelt. Es hätte in jede Richtung kippen können – und genau diese Unsicherheit hat uns in der Planung massiv eingeschränkt. Wir waren noch nie in so einer Situation.
Darum haben wir schweren Herzens die Veranstaltung abgesagt – nicht leichtfertig, sondern weil wir nach bestem Wissen und Gewissen entschieden haben, lieber ein schmerzhaftes Ende als ein endloser Albtraum.
Wir hoffen, ihr könnt unsere Entscheidung verstehen.
Wir danken euch allen für die Unterstützung und euer Vertrauen in den letzten Monaten. Das war nicht das Ende, das wir uns gewünscht haben – aber vielleicht ein Neuanfang an einem anderen Ort, mit fairen Partnern, die wirklich hinter uns stehen.
Euer Streetlife Autoclub
PS: Alle gekauften Tickets und Ausstellergebühren werden zurückerstattet. Bitte um etwas Geduld. Danke